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HausWirtschaftliche Beratung: Zusammenarbeit von Hauptamt und Ehrenamt

Hauptamtliche Sozialarbeiter*innen in der Bezirkssozialarbeit des Sozialreferates der Landeshauptstadt München bieten professionelle Beratung in vielfältigen Problemlagen und Krisensituationen an. Sowohl Unterstützung beim Thema Kinderschutz, z. B. durch Einleitung von Kinder- und Jugendhilfemaßnahmen, als auch Maßnahmen zur existenziellen Versorgung gehören zu deren Aufgabenbereich, um nur zwei Themen exemplarisch zu benennen. Dabei wird immer wieder deutlich, dass wirtschaftliche und finanzielle Notlagen sehr schnell zu weiteren Problemlagen der Hilfesuchenden führen. 

Hauptamtliche Mitarbeiter*innen in der Bezirkssozialarbeit stehen durch das Einleiten vieler (zwingend) notwendiger Hilfsangebote für die Familien oft sehr unter Zeitdruck. So ist es eine große Unterstützung, dass die hauptamtlichen Fachkräfte auf die Ehrenamtlichen der HWB zurückgreifen können.

Die HausWirtschaftliche Beratung zielt darauf ab, die Lebensqualität der Haushalte nachhaltig zu verbessern. Ehrenamtliche Helfer*innen nehmen sich für die Klient*innen sehr viel Zeit und bringen oft eine besondere Leidenschaft und Hingabe mit, die über das Fachwissen hinausgeht. Sie bieten nicht nur praktische Hilfe, sondern auch zwischenmenschliche Nähe und emotionale Unterstützung über die üblichen Bürozeiten hinaus. Durch die Arbeit vor Ort können sie in die Komplexität der wirtschaftlichen Haushaltsführung intensiver einsteigen, als es der hauptamtlichen Kraft zeitlich möglich ist. 

Das Ehrenamt spielt somit eine entscheidende Rolle für das Gelingen der hauswirtschaftlichen Beratung. Praktische Hilfsangebote und selbstkontrollierende Maßnahmen wie ein Haushaltsbuch bzw. Ausgabenbuch werden vor dem Hintergrund einer vertrauten Beziehung leichter angenommen. Die Ehrenamtlichen zeigen Lösungsmöglichkeiten und Lernprozesse mit vielfältigen, praktischen Handlungsoptionen auf. 

Die Bezirkssozialarbeit (BSA) sieht sich in ihrem Amt nicht nur verantwortlich für den Kinderschutz mit ihrer Garantenstellung oder in der reinen Erwachsenenarbeit. Die Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer*innen in einem Haushalt mit finanziellen Notlagen wird zusammen mit der sozialpädagogischen Leitung der HWB eingeleitet. Diese wählt im Vorfeld sorgfältig eine*n geeignete*n Ehrenamtliche*n für den Haushalt aus. Im Beratungsvereinbarungsgespräch entwickelt der Haushalt zusammen mit der sozialpädagogischen Leitung der HWB, der BSA und mit dem/der Ehrenamtlichen individuelle Ziele, die die finanzielle Situation und den Alltag erleichtern. So können sich die Ehrenamtlichen individuell und mit viel Zeit und Geduld der Zielerreichung des Haushaltes widmen.

Damit die Ehrenamtsarbeit gelingt, wird die durch die hauptamtlichen Leiterinnen der HausWirtschaftlichen Beratung unterstützt. Für die Ehrenamtlichen gibt es regelmäßige Fortbildungen, monatliche Fallbesprechungen als auch individuelle fachliche Begleitung.

In den fest zugeordneten Gruppen zeigt sich, dass für die einzelnen Helfer*innen neben der fachlichen Beratung auch die gegenseitigen Rückmeldungen der Ehrenamtlichen besonders wirksam sind. Durch die feste Gruppenzugehörigkeit entsteht ein gutes Vertrauensverhältnis untereinander, das die Eigenreflexion unterstützt.

Fortbildungen z. B. zum Thema Überschuldung oder Familiendynamik erweitern die Wahrnehmung und das Verständnis der Ehrenamtlichen. Gerade weil die Ehrenamtlichen nicht die gleiche Fachausbildung haben wie Hauptamtliche, sind sie seit vielen Jahren ein unverzichtbarer Teil des Sozialreferates der Stadt München.

Ehrenamtliche Tätigkeit ist eine wertvolle Ergänzung zur hauptamtlichen Arbeit und dient dem Erhalt des gesellschaftlichen sowie sozialen Friedens einer Stadtgesellschaft.

Ute Schöpf, Sozialpädagogische Leitung HWB
Landeshauptstadt München, Sozialreferat, Amt für Soziale Sicherung, Schuldner- und Insolvenzberatung

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