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Krankheit – eine Belastungsprobe für die Familie

Eine von mir betreute Familie geriet in große Nöte, weil der Vater auf Grund von Schmerzen auf Medikamente angewiesen war, die nicht von gesetzlichen Krankenkassen übernommen wurden. 

Dieses Beispiel soll zeigen, wie ich der Familie durch meine ehrenamtliche Tätigkeit helfen konnte. 

Die Familie bestand aus Vater, Mutter und drei Kindern im Jugendalter. Der Vater kam aus Ägypten, die Mutter ursprünglich aus Polen. Alle Familienmitglieder sprachen sehr gut Deutsch. Alle drei Kinder besuchten die Schule bzw. eine berufsvorbereitende Maßnahme.

Früher war der Vater in der Logistikbranche beschäftigt, die Familie kam finanziell zurecht.

Auf Grund einer zu spät erkannten Thrombose wurde dem Vater oberhalb des Knies ein Bein abgenommen, dadurch wurde er in seinem Job arbeitsunfähig.

Durch die Amputation entstanden für den Vater ständig anhaltende Schmerzen, die er mit einer Vielzahl von Schmerztabletten in den Griff zu bekommen versuchte. Teilweise musste er bis zu 15 Tabletten täglich zu sich nehmen. Durch die Erkrankung des Vaters war die Familie auf SGB II Leistungen angewiesen, die Mutter arbeitete auf Minijobbasis.

Die schwierige Situation beeinträchtigte alle Familienmitglieder sehr stark, so dass auch die Mutter phasenweise depressive Episoden hatte und die Kinder sehr unter der Situation litten.

Da alle Familienmitglieder in ihrer Kraft sehr eingeschränkt waren und nur noch wenig Reaktionsfähigkeit besaßen, war es eine große Erleichterung für die Familie, Unterstützung durch die HausWirtschaftliche Beratung zu haben, z. B. Hilfestellung bei:

  • Antragstellungen für SGB II und Erwerbsunfähigkeitsrente 
  • Antrag auf Zuzahlungsbefreiung für Medikamente 
  • Antrag auf BUT Leistungen 
  • Klärung der Arbeitsverträge der Frau
  • Anträgen für behindertengerechte Wohnungsausstattung
  • Anträgen für elektrischen Rollstuhl, Pflegebett,
  • Hilfsmittel für Bad/Toilette/Küche
  • Kinderkleidung
  • Vermittlung in Behindertensport 
  • Antragstellung für stationäre Schmerzklinik

Durch die Hilfe konnte das Grundthema der Schmerzerkrankung nicht endgültig bewältigt werden, aber der Zugang zu gesetzlichen Leistungen und Hilfen hat die Familie sowohl finanziell als auch emotional stabilisiert. Der Familie wurden durch die HWB neue Perspektiven für die Zukunft aufgezeigt.

Ein Beitrag von Friedemann Ost, Ehrenamtlicher seit 2015

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